Was sind Krampfadern?
Krampfadern (Varizen) sind dauerhaft erweiterte, oft stark geschlängelte Venen. Diese kommen vor allem an den Beinen vor, mitunter auch im Beckenbereich.
Unsere Venen, die die Aufgabe haben, das Blut in Richtung Herz zu transportieren, besitzen sogenannte Venenklappen (kleine Ventile), die einen Rückfluss verhindern sollen. In erweiterten Venen können die Klappen nicht mehr dicht schließen, sodass es zu einem Rückfluss/Rückstau kommt.
Man unterscheidet verschiedene Ausprägungen von Krampfadern – die Stammvarikose, Seitenastvarikose, Besenreiservarikose. Schon die Minimalvariante, die eigentlich harmlosen Besenreiser, empfinden viele Betroffene als kosmetisch störend und wünschen sich eine entsprechende Behandlung.
Bei dem Gefäßleiden Krampfadern geht es nicht nur um Schönheit und Ästhetik: Einmal fortgeschritten sind diese Venenleiden auch ein medizinisches Problem und können zum Teil schwere Komplikationen nach sich ziehen.
Beschwerden
Häufig besteht ein Spannungsgefühl und die Beine schwellen ohne den Einsatz von Kompressionsstrümpfen im Laufe des Tages an. Die geschwollenen Beine und Füße können für die Patienten mitunter auch schmerzhaft sein.
Mögliche Komplikationen
Ohne die Gefäße zu behandeln, kann es neben Schwellungen auch zu bleibenden und sichtbaren Hautveränderungen wie Verfärbungen oder sogar hartnäckigen Unterschenkelgeschwüren und Entzündungen kommen. Krampfadern können eine Venenthrombose auslösen, die wiederum jene begünstigt. Wird eine solche Thrombose nicht fachgerecht behandelt, kann der Thrombus (das Blutgerinnsel) im Blut durch die Venen mitgerissen werden und in Folge an unterschiedlichen Stellen im Körper Gefäße verstopfen und den Blutfluss dort verhindern.
Therapiemöglichkeiten
In meiner Praxis biete ich Ihnen neben einer geanuen Diagnose eine Vielzahl von Behandlungsmethoden an. Dazu gehören sowohl konservative, interventionelle als auch operative Maßnahmen.
Vor einer jeden Behandlung steht eine fachärztliche Untersuchung der Venen. Dafür nutzen wir nicht invasive Verfahren wie den Ultraschall (Duplexsonographie).
Nach ausführlicher Diagnostik besprechen wir mit Ihnen ihren Befund, beraten Sie und legen mit Ihnen zusammen einen für Sie individuell geeigneten Behandlungsplan fest.
Konservative Therapie von Krampfadern
Neben dem Tragen angepasster Kompressionsstrümpfe (Stützstrümpfe) können auch manuelle Lymphdrainagen der Beine oder apparative Kompressionstherapien den erhöhten Gewebedruck senken. Manchmal kann auch eine Therapie mit Phytoextrakten in Medikamenten oder auch Kompressionswickelungen ergänzend sinnvoll sein.
Interventionelle und operative Therapie von Krampfadern
Minimalinvasive Verfahren:
Es kommen verschiedene minimalinvasive Verfahren zur Behandlung in Frage. Meist kann der notwendige Eingriff in lokaler Betäubung und ambulant, das heißt ohne einen stationären Krankenhausaufenthalt in Sitzungen vor Ort in unserer Praxis durchgeführt werden. Die großen Krampfadern (Stammvenen) werden bei dieser endovenösen Therapie punktiert (ähnlich einer Blutentnahme) und die Lasersonde oder der Radiowellenkatheter unter Ultraschallkontrolle vorgeschoben und platziert. Die Vene wird in diesen Verfahren durch Hitze verschlossen. Hiernach baut der Körper die behandelte Vene, in der nun kein Blut mehr in die falsche Richtung fließt, selbstständig ab.
„Als zusätzliches Verfahren und sehr gut in Kombination mit den thermischen Verfahren einsetzbar bietet sich für geschlängelte, direkt unter der Haut verlaufende Seitenäste die sog. Miniphlebektomie an: das Entfernen der Äste mit einem kleinen Häkchen über kleinste Hautpiekser. Des Weiteren kann eine Sklerosierung (Verödung) erfolgen. Hier wird über eine schmerzfreie Punktion der Krampfader Äthoxysklerol als Flüssigkeit oder Schaumlösung eingebracht, was diese pathologisch veränderte Vene verschließt. Auch hier erfolgt anschließend ein Abbau durch den Körper selbst.
Die klassisch konventionelle Operation bei insuffizienten Stammvenen heißt Crossektomie und Strippingoperation. Hierbei wird die Krampfader über einen kleinen Schnitt in der Leiste oder Kniekehle operativ freigelegt, sondiert und gezogen. Auch dieser Eingriff hat sich seit Jahrzehnten als erfolgreiche Therapieform bewährt und spielt neben den oben genannten minimalinvasiven Verfahren nach wie vor eine Rolle als Behandlungsoption. Dieses Verfahren ist ebenfalls ambulant in einer kurzen Narkose möglich. Hierfür arbeiten wir in unserer Praxis tageweise mit Narkoseärzten zusammen.
Wichtig kann die individuelle Kombination der beschriebenen Verfahren untereinander sein, um jeweils ein ideales Ergebnis für die Patienten zu erzielen. Die Kosten der konventionellen Verfahren wie Stripping und Seitenastentfernung werden dabei von allen gesetzlichen Krankenkassen getragen. Die minimalinvasiven Methoden mittels Laser und Radiowelle sind im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung nicht enthalten, die Kosten werden trotzdem von vielen Kassen im Rahmen von Sonderverträgen (sogenannter IV-Verträge nach SGB, V § 140a) komplett übernommen. Gerne überprüfen wir eine Leistungserstattung für Sie.
Mit unserer langjährigen Erfahrung in der Phlebologie beraten wir Sie nach einer eingehenden Untersuchung gern, welche Behandlung sich für Ihren Fall am besten eignet.